Feuerwehrstatistik 2024 für den Lkr. Haßberge
Mehr als 1500 Einsätze (genau: 1517) waren im Jahr 2024 von den 134 freiwilligen Feuerwehren und den beiden Werkfeuerwehren im Landkreis Haßberge zu leisten. Auch wenn die Zahlen etwas anders aussagen kann damit von einem „ruhigen“ Jahr im Landkreis gesprochen werden.
Insgesamt mussten die Feuerwehren zu 169 Bränden ausrücken, davon zu 8 Groß-, 44 Mittel- und 94 Kleinbränden. Bei 23 Brandereignissen war ein Eingreifen der Feuerwehr vor Ort nicht mehr erforderlich. Hier zeigte sich ein deutlicher Rückgang zum Vorjahr 2023, in dem 370 Brandereignisse bewältigt wurden.
Im Rahmen der Technischen Hilfeleistung (THL) wurden die Feuerwehren aus dem Haßbergkreis im vergangenen Jahr 899 Mal (Vorjahr 1155) zur Hilfe gerufen. Zum Einsatzspektrum in der Technischen Hilfeleistung zählt die Alarmierung zu 86 Verkehrsunfällen, 100 Ölspuren oder 40 Wohnungsöffnungen bei akuter Gefahr.
Vor allem nahm auch das Wetter im vergangenen Jahr wieder Einfluss auf die Feuerwehren. So mussten die Einsatzkräfte bei den großen Unwetterlagen im Mai, Juni und Juli 97 Sturmschäden und 61 Unwetterschäden (z.B. vollgelaufene Keller, Überflutung) beseitigen. Überörtlich waren aufgrund der Starkregen- und Hochwasserereignisse Kräfte im Rahmen des unterfränkischen Ölwehrkontingentes in Südbayern tätig. Über das Jahr verteilt fielen im Landkreis 56 Hochwassereinsätze an und die Feuerwehren mussten bei 69 Wasserschäden Hilfe leisten. Die Polizei forderte in 81 Fällen Unterstützung an, der Rettungsdienst 30 Mal. Einen Großteil der Technischen Hilfeleistungen bilden auch die First-Responder-Einsätze der Standorte Sand, Rauhenebrach und Hafenpreppach, welche im Berichtsjahr 133 Mal alarmiert wurden.
Gefahren durch ABC-Gefahrstoffe wurden 40 Mal bekämpft. Den Schwerpunkt bildete mit 12 Einsätzen das Aufnehmen von auslaufendem Kraftstoff aus Fahrzeugen, gefolgt von 8 Gefahrstoffaustritten und 6 Fällen von Ölschäden auf Gewässern.
Sicherheitswachen – zum Beispiel bei öffentlichen Veranstaltungen – mussten 74 Mal geleistet werden. Hinzu kommen 186 sonstige Tätigkeiten.
In 163 Fällen rückten die Feuerwehren zu Einsätzen aus, die sich vor Ort glücklicherweise als Fehlalarm herausstellten. 131 dieser Alarmierungen wurden durch die automatische Auslösung von Brandmeldeanlagen oder sonstigen Gefahrenmeldeanlagen veranlasst. Aber auch automatische Notrufsysteme in Fahrzeugen oder Handys lösten 12 Mal fehlerhaft aus und führten zu Einsätzen. Diese hohe Zahl an Fehlalarmen belastet die Feuerwehren in der Praxis erheblich.
Bei den Einsätzen der Feuerwehren wurden 222 Personen gerettet oder erfolgreich medizinisch erstversorgt (davon 112 durch First Responder). Allerdings sind auch 16 Personen bei den Ereignissen ums Leben gekommen und konnten von den Einsatzkräften nur noch tot geborgen werden. Zudem wurden bei den Einsätzen 5 Feuerwehr-dienstleistende verletzt.
Bei den Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis waren insgesamt 4860 aktive Mitglieder ehrenamtlich in den Feuerwehren engagiert. Sie leisteten im Jahr 2024 über 21.300 ehrenamtliche Einsatzstunden. Der Frauenanteil lag bei rund 13% mit 600 weiblichen Mitgliedern.
Die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger ist sehr wichtig, jedoch nicht selbstverständlich. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 906 Atemschutzgeräteträger gemeldet.
Die Jugend- und Kinderarbeit spielt auch bei den heimischen Feuerwehren eine wichtige Rolle. Sie ist ein bedeutender Teil der Nachwuchsgewinnung für die Wehren. So waren in den 40 organisierten Jugendfeuerwehren insgesamt 635 Jugendliche aktiv. Erfreulich ist, dass der Anteil der weiblichen Jugendfeuerwehrmitglieder mit 223 Anwärterinnen hier bei ca. 36% liegt.
Bei den 23 Kinderfeuerwehren waren insgesamt 486 Kinder (davon 205 Mädchen) aktiv. In vielen Gemeinden wurde zunehmend erkannt, dass eine frühzeitige Nachwuchsgewinnung für die Feuerwehren wichtig ist. Die Herausforderung für die Betreuer der Kinderfeuerwehren liegt darin, mit einem kindgerechten Beschäftigungsprogramm die Mädchen und Jungen an die Einrichtung Feuerwehr heranzuführen und längerfristig zu binden.
Nicht ohne Stolz unterstreicht der oberste Brandschützer im Landkreis Haßberge, Kreisbrandrat Ralf Dressel, der über diese Zahlen im Rahmen einer Dienstversammlung allen Kommandaten aus dem Landkreis Haßberg am 08.03.2025 in Breitbrunn berichten wird, diese Statistik als Ausdruck des unermüdlichen Engagements der zahlreichen Feuerwehrdienstleistenden in unserem Heimatkreis.
Auch wenn die absoluten Zahlen im Vorjahresvergleich rückläufig sind, war das Jahr 2024 durch einige sehr komplizierte, aufwändige und intensive Einsätze geprägt. Vor allem mehrere schwere Brandereignisse und eine Explosion in einem Wohnhaus forderten von den Brandschützern alles.
Solche oft schwierigen Einsätze, so Dressel, können nur durch eine stetige Aus- und Weiterbildung und vielen Übungen auf professionellem Niveau bewältigt werden. Mit diesem zeitintensiven aber dennoch ehrenamtlichen Engagement der Freiwilligen Feuerwehrleuten, kann den Betroffenen bei Unfällen und Bränden schnell und qualifiziert geholfen und Sachwerte sowie Umwelt bei Gefahren geschützt werden.
Dass die Feuerwehren im Landkreis Haßberge auch erfolgreich die Weichen für die nächsten Generationen stellen, zeigt die Statistik bei den Zahlen aus den Kinder- und Jugendfeuerwehren, sodass KBR Dressel beruhigt in die Zukunft blickt.